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Bernard Schnupftabak

Die Firma Bernard kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Sie gilt dabei als die erste Tabakfabrik Deutschlands.

Bernard Schnupftabak gibt es seit über 275 Jahren

Bereits am 31. Januar 1733 wurde die Firma Bernard durch Johann Nikolaus Bernard in Offenbach gegründet. Der vollständige Name lautete “Fürstlich Isenburgische privilegierte Schnupftabakfabrik” und leitete sich daraus ab, dass Bernard von den Isenburger Landesherren zahlreiche Privilegien versprochen wurden, was auch bei der Ortswahl das wesentliche Argument war. Bernard erhielt dadurch nicht nur vergünstigtes Bauland, das Monopol auf die Tabakherstellung und Zollfreiheit, sondern durfte ebenfalls das Isenburger Wappen führen. Dies reichte aus, um die Firma, die er ursprünglich von seinem Vater geerbte hatte, nach Offenbach am Main zu verlegen und dort die erste Tabakfabrik Deutschlands zu gründen. Sein Bruder Johann Heinrich stieg kurz nach der Gründung als Teilhaber in das Unternehmen ein und zusammen führten sie das Unternehmen äußerst erfolgreich. Die Nachfrage nach Schnupftabak war zu dieser Zeit in Deutschland sehr groß und der Schnupftabak wurde nicht nur nach französischem Muster produziert, sondern zeichnete sich auch durch seine Qualität aus. Auf diese Weise gelang es den Brüdern, stetig zu expandieren. Das Unternehmen blieb auch nach deren Tod in Familienbesitz und wurde von Johann Heinrichs Sohn Peter und seinem Schwiegersohn Jean Georg d’Orville fortgeführt. Beide gründeten aus Zollgründen in Regensburg eine Zweigniederlassung. Schon 1850 wurde die Produktionsweise durch Hilfe von Dampfmaschinen modernisiert und das Geschäft florierte weiter. Demzufolge verlegte das Unternehmen die Produktion auch in den Bernard-Bau, der heute noch als Industriedenkmal in Offenbach besichtigt werden kann. Das Unternehmen, daß 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, verlegte seinen Hauptsitz jedoch bereits in den 50er Jahren nach Regensburg. Produktionsstätte und auch Produktsortimente wandelten sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals. Zeitweise stellte Bernard auch andere Tabakprodukte her. Im Juni 2008 wurde die “Bernard Tabak AG” liquidiert und die “Bernard Schnupftabak GmbH” produziert den Schnupftabak seitdem in Sinzing, wo sich schon vorher eine Produktionsstätte befand.

Bernard Schnupftabak heute

Für den Schnupftabakliebhaber ist der Schnupftabak von Bernard auch heute noch etwas Besonderes. Dies liegt vor allem am Traditionsbewusstsein des Unternehmens. Während andere Firmen längst auf maschinelle Produktion umgestiegen sind, kann die Firma Bernard nach wie vor stolz von sich behaupten, dass ihr Schmalzler von Hand hergestellt wird. Dies ist gerade aufgrund der zeit- und arbeitsaufwendigen Verarbeitung bemerkenswert. Auch andere Schnupftabaksorten werden immer noch nach alten Rezepten hergestellt. Dennoch ist die Firma nicht in der Vergangenheit stehen geblieben. Inzwischen zählen auch neuere und modernere Sorten zur Produktpalette. Neben traditionellen, mentholfreien Schnupftabaken, die mit dem seit 1894 geschützte Schmalzlerfranzl ausgezeichnet sind, finden sich inzwischen auch mentholhaltige Snuffs. Dass trotz des Traditionsbewusstseins auch Innovation großgeschrieben wird, zeigt die Firma Bernard beispielsweise bei den Sorten Zwiefacher, die eine Kombination aus Snuff und Schmalzler darstellen, auch wenn sie nicht das einzige Unternehmen ist, das diese herstellt. Bei der Gestaltung der Dosen und Flaschen, in denen der Tabak verkauft wird, zeigt sich außerdem die Liebe zum Detail. Nahezu jede Verpackung von Bernard hat ihren eigenen Charme und verfügt schon beim Kauf über einen gewissen Nostalgiewert.